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Sifnos: 23.- 28.Sept.08

Dienstag, 23. September:

Fähre von Serifos nach Sifnos

Die letzte sternenklare Nacht hat nicht zuviel versprochen. Endlich hat der Himmel wieder das gewohnte „griechische Blau“, keine Wolke und strahlender Sonnenschein! Bei der intensiven Sonne trocknet alles, was tags zuvor naßgeregnet worden war, schnell. Wir frühstücken wie alle Tage hier auf der Insel mit Capucchino und Tyropita in der Bäckerei beim Fischerhafen und kaufen unweit davon im Fährbüro die Fahrkarten für EUR 6,80 pro Person. Um 11.40 h nehmen wir die Fähre „PANAGIA CHOZOVIOTISSA“ der Gesellschaft Nel nach Sífnos. Sie kommt etwas verspätet um 11.50 h an, spuckt ein rundes Dutzend Lastwagen, einige Privatautos, Pakete und Passagiere aus, nimmt wenige Fahrzeuge und Fahrgäste auf und fährt umgehend wieder ab. Einen weißen Gischtstreifen hinter uns lassend geht es mit wehender griechischer Fahne am Heck in Richtung Sifnos. Über uns strahlend blauer Himmel. Nur wo Land in Sicht ist, schweben darüber weiße Wattewolken. Über Serifos hinter uns, über Sífnos vor uns, über den großen Felsen im Wasser, an denen wir vorüberfahren und den schwach erkennbaren Landstreifen am Horizont.

Sifnos liegt schroff und rauh vor uns. Bald sind wir an seiner Küste angekommen und fahren daran entlang. Zwischen die ab und zu dunkelgrün gefleckten Ockertöne der mit meist trockenen Kräutern und Büschen bedeckten Hänge, mischt sich immer wieder das Grau und Anthrazit hocher, kahler, schroffer Felsen. Selten sind die weißen Punkte der wenigen Häuser und Kirchlein, bis sich endlich nach einer Stunde Fahrtzeit eine tiefe Bucht zwischen den Felswänden auftut und die Fähre auf sie zu schwenkt.

Nun öffnet sich der Blick auf die weißen Hausquader des Fährhafens Kamáres, den Sand und die Bäume seines Strandes sowie das sich dahinter erstreckende Tal. Zu beiden Seiten sind Ort und Tal von hohen Gipfeln flankiert. Auf der Bergkette linkerhand heben sich zwei weiße Gipfelkirchen vom Blau des Himmels ab. (Das Foto zu Beginn des heutigen Berichts zeigt Kamares – beim Anklicken vergrößert)

Wir nehmen hier in Kamares ein Zimmer in der Pension „Meltémi“*), die gute fünf Minuten vom Hafen, rechts der Straße, etwas versteckt oberhalb der Pension „Kiki“ liegt. (s. Foto links – zum Vergrößern bitte anklicken) Mehrere ähnliche kleine Pensionen ziehen sich hier den Hang hinauf. Die Eigentümerin wohnt etwas weiter unten im Ort linkerhand der zu ihrer Pension hochführenden Geschäftsstraße und hat auch dort ein Schild angebracht, dass sie Zimmer vermietet.

Das Zimmer Nr. 2 ist einfach mit Kiefermöbeln eingerichtet, hat einen großen Ventilator, Air-Conditioning und TV und das übliche kleine Duschbad mit Duschvorhang. Sein großes Plus ist eine geräumige Terrasse mit Blick auf Hafen, Strand, Berge und Meer (s. Foto links)

Nachdem wir unser Gepäck abgestellt haben, essen wir in der Taverne „Posidónas“, der ersten der Kette Tavernen und Ouzerien vom Anlegeplatz der Fähre aus. Sífnos ist für seine gute Küche bekannt. Große Köche und ein bekannter Kochbuchautor stammen von hier. Spezialiltäten sind das im Tontopf zubereitete Lamm „Arní Mastélo“ und verschiedene Gerichte aus Kichererbsen. Besonders gut sind auch die hiesigen Kapern. Kleine werden als Würze über Gerichte wie Bauernsalat und Kichererbsenpüree gestreut. Aus größeren wir eine gekochte Vorspeise aus Zwiebeln, Kräutern und Kapern bereitet, die als „Kapernsalat“ bezeichnet wird. Wir wollen alles probieren und fangen mit den warmen Kapern, Arní Mastélo und Kichererbsenbällchen an. Auch Zicklein und andere Gemüse, wie Imam und gefüllte Tomaten und Paprika stehen auf der Karte des Posidon. Alles schmeckt hervorragend und die Inhaberin Sofía ist trotz großen Ansturms flink und freundlich. Zum Schluss bringt sie uns Melomakárona genannte mürbe, runde Kekse, die auch köstlich sind.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand, einem schönen Sandstrand. Er fällt sehr langsam ab, so dass man lang durch das Wasser stapft, bis man Schwimmtiefe erreicht. Einige Tamarisken bieten Schatten.

*) Adressen:

Touristenbüros: Bei der Bushaltestelle in Apollonia (tel.: [+30] 22840 31977) und (saisonal) am Hafen in Kamares

Pension Meltimi: Kamares – Sifnos – tel.: [+30]22840 31653 oder 33066, Handy: 6977 061890, e-mail: meltemi_sifnos@hotmail.com

Estiatorio Poseidonas: (Inhaberin Sofia Z. Patriarchi) – Kamares – Sifnos – tel: 22840-32362


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Mittwoch, 24.09., Sifnos:

Apollonia, Artemonas und die umliegenden Dörfer, Kirche Panagia Poulati, Kastro

(Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!)

Kastro an der Ostküste ist ein schönes Wanderziel(Fotos werden beim Anklicken vergrößert gezeigt)

Um kurz vor 6h wecken uns die Schreie der Hähne und das Bellen von Hunden. Wir frühstücken auf unserer Terrasse. Die Sterne und die klare Sichel des Mondes kündigen einen schönen Tag an. Langsam lösen sich die hohen Hänge zu beiden Seiten der Bucht aus dem Dunkel und nehmen Struktur an. Während wir auf den ersten Bus hinauf nach Apollónia warten, taucht die aufgehende Sonne die ersten Gipfelspitzen in rosa Licht. Der Bus kommt um 7.30h und braucht rund 15 Minuten für die etwas über 5 km, die sich die Asphaltstraße durch das breite Tal und schließlich hinauf zu dem inmitten einer hügeligen Terrassenlandschaft und angrenzender Dörfer liegenden Hauptort Apollonia zieht.

Sífnos zeigt sich nun von seiner sanften, fruchtbaren, einladenden Seite, ganz im Gegensatz zum ersten schroffen, kahlen Eindruck. Hier oben, zwischen dem Auf- und Ab der sanften Hänge breiten sich größere Senken aus. Es ist reichlich Platz für kleine Felder, Obst- und Weingärten und immer wieder die weißen Tupfer der Häuser, die sich um Kirchen mit leuchtendblauen Kuppeln zu Dörfern gruppieren. Apollonnía breitet sich als Anhäufung weißer Quader aus. Weitere ähnliche Ansammlungen sind auf den Hügeln ringsum sichtbar: Ano Petáli, Káto Petáli, Artémonas und Katavatí heißen umliegenden Dörfer. Ihre Architektur ist typischer Kykladenstil. Die Häuser sind nahezu ausnahmslos strahlend weiß und haben Flachdächer. Sie drängen sich nicht so dicht wie etwa in der Chóra von Sérifos. Die flach gewellte Landschaft gibt den Ortschaften Raum für Gärten und Plätze zwischen den Häusern und Gassen. Artemónas, Ano Pétali, Kato Pétali, Katavatí und Exámbela grenzen eng an den Hauptort Apellonía an, sind teils verwachsen mit ihm. Weiter unten am Meer, von hier noch nicht sichtbar, liegt das malerische Kástro. Die Morgensonne lässt die weißen Dörfer inmitten von kleinen Olivenhainen und Feldern hell strahlen. Es wird ein schöner sonniger Tag. Wir gehen von der Bushaltestelle am Iroon-Platz von Apollonia bis zur Kreuzung, an der die Straße und Buslinie von Kamáres nach Artemónas auf die in Richtung Vatí im SW und Platís Gialós und Fáros im SO trifft. Von hier gehen wir ein Stückchen weiter auf der Straße Richtung Artemónas, bis in einer Kurve links zwei Stein-Stufen-Wege abzweigen, der linke nach ‚Ano Petalí, der rechte nach Artemónas. Wir nehmen als erstes den nach Ano Petali, gehen zwischen den schlichten aber gepflegten und mit Terrakottamotiven und -aufsätzen geschmückten schneeweißen Häusern bis zur Kirche, genießen den Blick über die Hügel und auf die umliegenden Kirchkuppeln und -türme und Dörfer. Dann kehren wir zurück zu der Abzweigung, um nun den anderen der beiden Steinpfade nach Artemónas zu nehmen. Auch hier wieder rechts und links des schmalen Pfades kleine, adrette, schneeweiße Häuser mit den typischen, kunstvollen Terrakottaverzierungen. Auch die Blumen sind hier fast ausnahmslos in Tontöpfe gepflanzt anstelle der sonst in griechischen Dörfern oft gebräuchlichen Blechbehälter, wie ausgedienten Olivenölkanistern. Größere Villen, einige davon klassizistischen Baustils, befinden sich weiter außerhalb am Hang. In Artemonas kommen wir auf einem für die hügeligen Verhältnisse großen Platz mit Cafés und Geschäften heraus, auf dem eine gedrungene, mit ihren dicken Mauern trutzig wirkende weiße Kirche steht und an den der Parkplatz mit der Omnibushaltestellt angrenzt.

Wir verlassen den Ort und gehen etwas über 1 km hinab zu der Kirche Panágia Pouláti am Meer, erst ein Stück auf der Asphaltstraße, dann schlagen wir die ausgeschilderte Schotterstraße ein, bis schließlich links der Stein-Stufen-Weg hinab zu der kleinen Kirche mit ihrer klosterähnlichen Anlage führt, die sich wunderschön mit ihrem strahlenden Weiß, ihrer blauen Kuppel und den blauen Fensterläden der Zellen von dem schroffen graubraunen Felsen der kleinen Bucht und dem weiten, blauen Meer und Firmament abhebt. (s. Foto links)

Weiter gehen wir auf einem kleinen Pfad unterhalb der Kirche, kurz oberhalb des Wassers ca. zwei Kilometer nach Kástro (s. Foto hier und zu Beginn des heutigen Berichts). Der kleine Ort ergießt sich wie Sahneguß über die Kuppe eines Hügels. Eine Akropólis stand hier einst, dann ein Kastell. Geblieben davon sind nur einige Mauerreste und vereinzelte marmorne Säulen und Hochreliefs, die in den Häusern verbaut wurden sowie große marmorne Sarkophage, die mehr oder weniger intakt vor einigen davon stehen. Interessant sind die vereinzelten Holzbalkone mit Toilettenhäuschen. Das Auf- und Ab der Gäßchen und der Wechsel zwischen adrett renovierten und Spuren der Zeit tragenden, sich selbst überlassenen Häusern, der Blumen, Außentreppen, Durchgänge und Bögen vor der Kulisse des tiefblauen Meers ist sehr reizvoll. Unterhalb des Dorfes, draußen auf dem Meer liegt ein Fels, den ein Kirchlein mit dunkelblauer Kuppel krönt, zu dem Epta Martyres heißt es. Vor unserem Gang durch den Ort hatten wir in dem Restaurant Leonidas am Ortseingang Kaninchen, Gávros und Skordaliá gegessen. Das gepflegte Lokal mit seinen mit Häkelbordüren besetzten Gardinen, dunklen Holzmöbeln und grünen Tischdecken liegt am Steilhang zum Meer. Durch die Panaromafenster genießt man beim Essen einen herrlichen Ausblick in einer freundlichen, gepflegten Atmosphäre. Nachdem wir uns an dem malerischen Kástro einigermaßen sattgesehen und -fotographiert haben, gehen wir zur Asphaltstraße in Richtung Kató Petáli und Apollónia. Eine Frau nimmt uns bis zu der Abzweigung zu dem Kloster Christomos mit dem Auto mit. Das Kloster ist verlassen. Nur die Kirche ist intakt und frisch gestrichen. Die Gemäuer der Zellen jedoch sind großenteils verfallen. Schön ist wieder der Blick von hier aufs Meer und die umliegenden Dörfer. Alle Dörfer bieten ein homogenes Bild. Alle Häuser sind weiß gestrichen und haben Flachdächer. Nur selten mischt sich in Apolloniá eine klassizistische Villa zwischen die kykladentypischen Quader mit ihren kleinen Aufsätzen und Kaminen. Auf der Aspaltstraße gehen wir zurück nach Apollonia, wo wir gegen 15.30 h eintreffen. Wir sehen uns etwas im Ort um und verweilen schließlich am Iroon-Platz, bis um 16.30 h der Bus zurück nach Kamáres kommt. Der Iroon-Platz ist der Hauptplatz des Ortes. Er ist recht groß für die hügeligen Verhältnisse. Hier befinden sich die Post, eine Bank, eine Apotheke, das Museum in einem kleinen Park und ein Touristenbüro, das sogar um diese Jahreszeit noch auf hat. Außerdem befindet sich in einem Eck das kleine Kafésachároplastío Lákis und an dem Eck, an dem die Straße weiter zu der Kräuzung nach Artémonas bzw. Váthos und Fáros geht, ein weiteres Kafénion an der Ecke sowie ein Souvláki- und Gýros-Imbiss daneben in der Straße. Auch Essen kann man an dem Platz. Die Taverne „I oréa Sífnos“ sieht von vorn klein und schlicht aus, hat nach hinten jedoch einen schönen Garten. Zur Saison betreibt sie einen großen Grill, auf dem ganze Lämmer Platz haben. Selbst jetzt in der Nebensaison hat sie eine gut sortierte Speisekarte mit dem inseltypischen Arní mastélo und zahlreichen anderen Fleisch- und Gemüsegerichten bietet. Weil wir schon zu Mittag gegessen haben, trinken wir jedoch nur einen Café-Frappé bzw. Bier und nehmen um 16.30 h den Bus zurück nach Kamáres.

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Donnerstag, 25.09., Sífnos:

Apollonia, Wanderung zu den Klöstern Panagía tou Vounoú und Chrysopigi und Stränden Plati Gialos und Apokoftó

(für eine vergrößerte Ansicht der Fotos bitte darauf klicken!)

Wieder nehmen wir den Bus nach Apollonía um 7.30 h morgens. Dort haben wir etwas über eine Stunde Zeit, bevor der nächste Bus weiter in Richtung Fáro geht. Wir schauen uns also noch etwas im Hauptort um. Der Ortskern erstreckt sich zu beiden Seiten der Platía Iroon. Von hier zweigt die Hauptgasse mit zahlreichen kleinen Schmuckgeschäften, Boutiquen, Tavernen und Cafés ab. Wir schlendern an den Auslagen mit kunstvoller Keramik und phantasievollem Schmuck entlang, kommen an dem kleinen Hotel Sifnos vorbei, das bereits geschlossen ist, an der großen Kirche ‚Agios Spirídonas‘ und der Schule, bis wir zu einem weiteren großen Platz mit Busstation, Supermarkt und Kinderspielplatz gelangen, ab dem der Ort Kataváti beginnt. Wir sehen uns noch seine Kirche an, die wir, ebenso sie die Ag. Spirídonas, um diese Morgenzeit geöffnet vorfinden. Morgens und abends ist meist die beste Zeit, um Kirchen zu besuchen. Tagsüber sind die meisten geschlossen. Dann kehren wir zurück zur Bushaltestelle an der Kreuzung einige Schritte vom Iroon-Platz entfernt, wo sich die Linien nach Kamares, Apollonia, Vati und Faro treffen.

Wir steigen in den Bus in Richtung Platís Gialós und bitten den Fahrer, dort zu halten, wo die Schotterstraße zu dem Kloster Panagía tou Vounoú abzweigt. (s. Foto links) Zum Kloster sind es 0,7 km zu gehen. Ein schöner Anblick beim Annähern. Ganz weiß liegt es vor uns am Ende der Straße, wo es sich vom Blau des Himmels und des Meeres, dem blonden Gras am Straßenrand und den dunkelgrün getupften braunen Hängen abhebt. Die braunen Fensterläden der umgebenden Mauer und die blauen Holzarbeiten in den Lichtbögen der Kirche bilden bunte Tupfer, die die Farben der umgebenden Natur zitieren. Eine schöne Lage am Hang hoch über dem Meer. Wir gehen die kahle, abweisende Mauer mit ihren geschlossenen braunen Fensterläden entlang bis zur verschlossenen Pforte. Auf einem Hinweisschild steht, es sei von 11.00 bis 13.00 h geöffnet. Eigentlich wollten wir nicht so lang warten, sondern gehen nach einer kurzen Verschnaufpause auf der pinienüberschatteten Terrasse des Klosters mit ihren vielen Katzen die Treppen zur einer weiteren meerseitig darunter liegenden Terrasse hinab. Durch ein kleines weißes Gartentor in der niederen Außenmauer, gelangt man auf einen Weg, der in Richtung Meer hinabführt. Er ist jedoch nicht geeignet, um zu dem Ort Plati Gialos mit seinem Strand zu gelangen. Er endet an umzäumten Privatgrundstücken mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass das Weitergehen verboten ist. Eine äußerst seltene Situation in Griechenland. Wir sind also gezwungen, wieder hinauf zu steigen. Bis wir wieder beim Kloster zurück sind, ist es schon kurz vor 11.00 h. Wir warten also bis 11.15 h in der Hoffnung, dass das Kloster doch noch geöffnet wird. Doch es tut sich nichts und wir sehen und hören keine Menschenseele.

Also suchen wir den richtigen Weg nach Plati Gialos. Dazu müssen wir zuerst die Erdstraße zurück bis zur Hauptstraße gehen. Freilich wollen wir nicht auf der Autostraße weitergehen, sondern einen Fußweg. Nun richten wir uns nach unserer Karte und gehen die Asphaltstraße ein kleines Stück zurück Richtung Apollonia, wo wir schließlich den Fußweg hinab nach Platí Gialós finden. Hätten wir gleich in die Karte geschaut, hätten wir uns den vorherigen Irrweg sparen können. Denn darin ist korrekt eingezeichnet, dass der Weg unterhalb des Klosters nicht bis ans Meer führt, sondern vorher endet. Der richtige Weg, auf dem wir nun endlich sind, ist ein schmaler Pfad, teils mit Steinplatten belegt, den wir uns mit Wasserschläuchen und -rohren teilen. Er führt vorbei an Macchia und Olivenbäumen hinab in die breite, sich zwischen Felshängen öffnende Bucht mit ihrem Strand, ihren Olivenbäumen und weißen Häusern (s. Foto links). Unten angekommen nehmen wir die Erdstraße, die rechts von dem nach links weiterführenden Weg abzweigt, und gehen auf ihr in den Ort. Circa 40 Minuten brauchten wir für die etwas über zwei Kilometer von der Asphaltstraße hinab nach Plati Gialos. Der Sandstrand ist angeblich der längste der Insel. Etwa einen Kilometer ist er lang. Teilweise sind im Wasser Steine und Steinplatten. Es gibt mehrere Tavernen und Unterkünfte, einige davon direkt am Strand. (s. Foto links). Nach dem Schwimmen essen wir in dem Restaurant Manolis. Der Inhaber vermietet auch Zimmer in einem Gebäude hinter der Gaststätte. Wir bestellen eine Portion der köstlichen und recht preiswerten Makrelenhechte, Zargana auf Griechisch, die auch Grünknochen genannt werden. Denn die Grätenreihe dieser schlanken schwärzlich-silbernen Fische mit dem spitzen, schnabelartigen Maul ist grün. (auf dem Foto links sind sie roh zu sehen). Dazu essen wir Kichererbsenbällchen und die Knoblauchcreme Skordalia sowie einen „Marouli“ genannten grünen Salat. Das Essen ist sehr gut zubereitet, die Wirtsleute sind freundlich und es sitzt sich schön auf der Terrasse am Meer unter Tamarisken. Neben mehreren Fisch- und Gemüsesorten ist auch die Inselspezialität, der Lammtopf „Arni Mastelo“, zu haben.

Erfrischt und gesättigt gehen wir ein Stück auf der Asphaltstraße in Richtung Faros. Wir sehen zwei Frauen an einer Bushaltestelle warten und erfahren, dass gleich der Bus kommt. Diesen nehmen wir ein Stück bis zur Abzweigung des Weges hinab zu dem Kloster Chrysopigi, der schließlich auf eine auch dorthin führende Asphaltstraße trifft. Knapp 1 km sind es zu Fuß zum Kloster. Wie so oft ist es vor allem die Lage, die den Reiz diese Klosters ausmacht. Es ist auf eine weit ins Meer ragende Felszunge gebaut, eine gespaltene Felszunge, über deren tiefen Spalt eine Brücke führt. (s. Foto links). Natürlich rankt sich eine Legende um solch einen abgespaltenen Felsen, der die Marienkirche und ihre ohnehin schon sagenumwobene Marienikone trägt. Drei Frauen hatten die Kirche besucht und trafen dort auf Piraten, vor denen sie die Flucht ergriffen. Die Piraten verfolgten sie, bis endlich die Mutter Gottes, der die Kirche geweiht ist, ein Erdbeben schickte, das den Fels mit der Kirche vom Rest der Zunge abspaltete und die Piraten auf ihm gefangen hielt, während die Frauen entkommen waren. Als „Iero Vracho“, heiliger Fels, wird der Fels bezeichnet. Und was die heilige Ikone angeht, die 1650 zur Kirchengründung führte: Sie wurde in der Nähe leuchtend im Wasser gefunden und wies ihren Findern den Weg zu der Felsenzunge, die die Kirche zu ihrer Beherbergung tragen sollte. Wir besichtigen Kloster und Kirche und genießen den Blick hinaus aufs Meer, entlang der Küste und hinüber zum nächsten Kloster am Rand der nächsten Bucht, die sich im Norden anschließt. Es ist das Kloster Stavros tou Farou, das dort am Ausgang der tiefen Vlichóbucht mit mehreren Stränden und dem Ort Faros liegt.

Danach gehen wir weiter zu Fuß auf einem schönen, breiten Steinweg am Hang oberhalb des Meers in Richtung Faros. Wir bleiben eine Weile zum Baden an dem Strand Apokoftó, bevor wir schließlich den Weg nach Faros fortsetzen. Er beginnt als schmaler Pfad. Es steht ein kleines Schild dort, wo er auf den Hügel hinaufführt, der den Apokoftó-Strand im Norden von der tiefen Vlichobucht trennt. Nachdem man diesen Hügel oberhalb des Meeres umrundet hat, wird der Weg wieder breiter und man sieht am Ende der Bucht die Strände, Tamariskenbäume und Häuser von Faros (s. Foto oben in diesem Abschnitt). In dem Ort nehmen wir am Abend den Bus zurück nach Apollonia. Am Weg von der Bushaltestelle zum Iroon-Platz kommen wir kurz vor dem Platz an einer Imbissbude vorbei. Wir kaufen uns eine Pita mit Gyros und warten auf den nächsten Bus von Apollonia hinunter zu unserem Quartier in Kamares.

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Freitag, 26.09., Sifnos:

Vathy (Vathi, Varti) mit dem Taxiárchis-Kloster

Ein wunderschöner, windstiller, sonniger Tag. Wir wollen einen Badetag am Strand von Vathý einlegen. Obwohl auch der Strand in unserer Bucht schön ist, wollen wir heute mal nach Vathy fahren, um uns diese Gegend und das direkt am Strand befindliche Taxiárchis-Kloster anzusehen und hier zu baden.

Das Taxiarchis-Kloster am Strand von Vathy im SW der Insel

Wir nehmen wieder um ca. 7.30h den Schulbus hinauf nach Apollonia, um dort an der Kreuzung auf den Anschluss nach Vathí zu warten. Inzwischen kennen wir schon die meisten der täglich mitfahrenden Schulkinder, die sich von einer Lotsin geordnet in den Bus stürzen. Vathí ist eine weite Bucht an der Westküste von Sifnos mit einem langen Sandstrand. Teils ist auch im Wasser Sand, teils ist er durchsetzt mit steinigen Stellen und großen Kieseln. Auf der Nordseite befindet sich das Taxiárchis-Kloster, eigentlich im wesentlichen nur eine Kirche mit zwei überkuppelten Schiffen und Glockenstuhl direkt ans Wasser gebaut. Auf der Südseite ist ein größeres Hotel mit Swimmingpool. Geht man etwas weiter, trifft man auf unzählige Trichternarzissen im Sand, der hier kleine Dünen bildet.

Nach dem ersten Bad essen sehen wir uns in den zahlreichen, jedoch um diese Jahreszeit teils recht verwaisten Tavernen um. Wir essen in dem Restaurant Manolis *) nach einem Teller Taráma als Vorspeise die Sifnotische Spezialität Lamm (Arní) Mastello und Zicklein im Pergamentpäckchen (Katsikáki sti ladókolla). Als Zugabe bringt uns die Wirtin zwei der kleinen, marzipanähnlichen Mandelkonfekts, Amigdalotá genannte. Sie sind in Hagelzucker gewendet und schmecken köstlich. Nach einem weiteren Bad am Nachmittag nehmen wir wieder den Bus zurück nach Apollónia, wo wir in den Anschluss zu unserem Quartier in Kamáres umsteigen. Vathy gefällt uns sehr gut. Wir sehen wir uns zwei Quartiere an, die direkt am Strand liegen, weil wir uns gut vorstellen könnten, hier einige Tage zu verbringen, vielleicht am Ende des Urlaubs oder auf einer zukünftigen Reise.

Die Bucht von Vathy

*) Adressen:Manolis Restaurant und Zimmervermietung: Vathy, Sifnos, tel.: 22840 7111Kalipso Komi – Rooms for Rent Vathy, Sifnos, tel.: 0284-71127, 0284-32043

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Samstag, 27.09.
Sifnos: Kamares

Den letzten Tag dieser Etappe auf Sífnos verbringen wir am Strand unseres Urlaubsortes Kamáres. Es ist ein schöner Sandstrand, nur stellenweise im Wasser mit Kieseln und Steinen durchsetzt. Einige Tamarisken bieten Schatten. Vor dem Mittagessen sehen wir uns ein wenig in den Keramikwerkstätten und -läden um. Außer den kunstvollen Terrakottaaufsätzen, die hier meist einziger Schmuck der schlichten weißen Häuser sind, stellen sie geschmackvolle Gebrauchsgegenstände aus. Wenn die Sachen nicht so zerbrechlich wären und wir uns nicht belasten wollten, hätten wir wohl etwas als Souvenir mitgenommen. Doch versuchen wir, unser Gepäck so leicht und handlich wie möglich zu halten, zumal wir noch einiges vor haben. Zu Mittag essen wir in unserem Lieblingsrestaurant „Posidón“.

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nächste Etappe: Milos (28. Sept.- 5. Okt. 2008)

letzte Etappe: Sifnos – 2. Teil (5.-9. Oktober 2008)

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