Zum Inhalt springen

Insel Patmos

Reisetagebuch

Patmos – Chora mit dem Johanniskloster

Montag, 14. September 2009
Anreise von Samos über Agatonissi und Arki nach Patmos

Um 14.30 h geht es mit der Fähre „Nissi Kalymnos“ der Gesellschaft ANEK los zum Inselspringen. Das beige-organgefarben gestrichene „Ferryboat“ ist verhältnismäßig klein: Fahrzeugdeck, ein geschlossenes und ein offenes Passagierdeck. Natürlich gibt es Toiletten und sogar eine Snackbar.

Agathonissi

Gegen 15.45 h erreicht es den Nordzipfel der Dodekanes genannten Inselgruppe und legt zur ersten Zwischenstation auf der Insel Agathonissi (Agatonisi) an. Sie liegt zunächst als kahle, graubraune, sanft gewellte und gebuchtete Felsmasse vor uns, auf der sich die spärliche Vegetation als rare grüne Punkte abzeichnet. Dann biegt das Schiff in die kleine Hafenbucht ein: Wenige schlichte Häuser mit blauen Fensterläden, die sich den Hang hochziehen; zwei Tavernen am Strand; eine Yacht und ein großes graues Militärboot mit griechischer Flagge vor Anker. Rund150 Menschen bevölkern die drei Ansiedlungen dieses 10 Quadratkilometer großen Eilands, auf dem es auch einige private Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Der Halt ist kurz, dann geht es weiter Richtung Südwesten.

Die Fähre schlängelt sich an vielen winzigen Inseln vorbei, bevor sie als nächstes auf dem noch kleineren Arki anlegt. Um 16.50 h erreichen wir seinen einsamen Anleger. Nur einige verstreute Häuser, eine Taverne am Strand und einige Segelbote sind hier zu sehen. Der Stopp dauert knappe 10 Minuten. Weder steigt jemand aus, noch kommt jemand neu an Bord, nur einige kleine Pakete werden verladen. Auf der Weiterfahrt beginnt sich das Wetter, das bis jetzt heiß und sonnig war, etwas einzutrüben. Das Meer ist auf der ganzen Strecke ruhig. Obwohl die Fähre verhältnismäßig klein ist, spüren wir keinen Seegang. Dass das bei mehr Wind ganz anders sein kann sollen wir später im Lauf unserer Reise erfahren, auf der wir noch öfter mit diesem Schiff unterweg sind.

Wieder geht es vorbei an anderen kleinen Inseln – selten haben wir eine solche Anhäufung davon gesehen wie hier – bis schließlich vor uns Patmos auftaucht. Unverkennbar das dunkle, steinfarbene, burgähnlich wirkende Kloster inmitten eines Kranzes weißer Häuserquader hoch droben am Berg. Von fern prägt es lang allein den ersten Eindruck der Insel, bevor schließlich in einer Bucht auch die weißen Häuser des Hafenortes Skala auftauchen.
Es ist einfach immer wieder ein besonderes und sich nie gleichendes Erlebnis, eine neue Insel anzulaufen.

Der Hafenort Skala auf Patmos – ganz rechts im Bild das „Zollamt“

Der Hafen, in dem mehrere Schiffe liegen und zahlreiche Autos geparkt sind, wirkt geschäftig. Direkt am Fähranleger gibt es auch eine Bus- und eine Taxistation, gegenüber eine kleine Grünanlage mit Bänken. Hier wiegen sich Palmenwedel im Wind und die blauweiße griechische Fahne flattert Seit an Seit mit der gelben der Orthodoxie, die einen schwarzen Doppeladler trägt. Zwei lange, markante Gebäude prägen die Uferstraße. Gleich neben der kleinen Grünanlage steht das aus der italienischen Besatzungszeit stammende Zollamt, in dem Polizei, Touristen- und Verwaltungsbüros untergebracht sind. Ein Stückchen weiter Richtung Osten befindet sich das Orthodoxe Informations- und Kulturzentrum mit seinen Kuppeln.

Mehrere Anbieter von Privatzimmern kommen den aussteigenden Pilgern und Touristen entgegen. Die Unterkünfte, die sie vorschlagen, sind uns jedoch zu weit abseits – teils irgendwo an den Inselstränden gelegen. Wir gehen statt dessen in das kleine Familienhotel Rodon hier im Hafenort Skala, das zentrumsnah hinter einem Durchgang und kleinen Gemüsegarten in einem ruhigen Wohnviertel liegt.

Dienstag, 15. September 2009
Patmos

zum Vergrößern anklicken

Wir nehmen den ersten Bus hinauf zur Chora mit ihrem kolossalen Johanniskloster voller Kunstschätze, das 2006 in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde. (Die Abfahrtszeiten der Busse sind an der Haltestelle angeschlagen und in dem kleinen Prospekt abgedruckt, der im Touristenbüro erhältlich ist.) So haben bleibt uns unmittelbar nach der Klosteröffnung um 8.00 h noch ein wenig Zeit, in Ruhe die im 11. Jahrhundert errichtete Kirche mit ihrer prachtvolen Ikonostase zu besuchen und die Atmosphäre der alten, seit 900 Jahren von Mönchen bevölkerten Gänge und Höfe auf uns wirken zu lassen. Am Ende gehen wir in das Museum. Inzwischen drängen immer mehr Menschen herein und die klösterliche Ruhe ist bald dahin.

zum Vergrößern anklicken

Wir schlendern noch ein wenig durch die Chora mit ihren malerischen Plätzen, engen Gassen und Durchgängen und interessanten Herrenhäusern. Dann machen wir uns auf den Rückweg.

Es gibt einen schönen Fußweg hinunter nach Skala. Seine Abzweigung von der Asphaltstraße kurz unterhalb des Klosters ist mit dem Hinweis „Höhle der Apokalypse“ ausgeschildert. Denn er führt zunächst zu dieser heute von einer Klosteranlage umbauten Grotte, in der einst der Heilige Johannes die Offenbarung erhalten und niedergeschrieben haben soll. Auch weiter kann man einen schönen, zumeist schattigen Fußweg abseits der Asphaltstaße gegen. Dabei hat man immer wieder einen schönen Blick über die große, kesselförmige Bucht, die Häuser von Skala und die Hügel der Insel.

Um 12.30 h fahren wir mit dem Bus zu der Grikos-Bucht im Süden mit ihrem sanft abfallenden Kies-Sand-Strand und ihren Tavernen. Wir schwimmen ein wenig und kehren mit dem 14.00 h- Bus nach Skala zurück. Dort gehen wir zunächst hinauf auf den Felsen mit der Ag. Fokas-Kapelle und lassen den Blick über die Insel und hinaus auf das Meer schweifen. Danach wollen wir an der Westbucht von Skala – der Hohlaka-Bucht – den Sonnenuntergang genießen, der hier besonders schön ist, um anschließend in der Taverne „Loukas“ (Lukas) in diesem Ortsteil von dem Lamm zu essen, das sich dort Spieß dreht.

Mittwoch, 16. September 2009
Patmos

Bucht Melli nördlich von Skala

Heute besuchen wir die Strände von Kampos und Melli (Melloi) an der Nordostküste. Beide sind gemischte Sand-Kiesstrände, an denen wir sauberes, klares Wasser vorfinden.

Wir nehmen den Bus um 8.15 h nach Kampos, einem kleinen Ort mit drei Tavernen am Strand, von denen um diese Zeit nur eine geöffnet ist.

Zurück geht ein Bus um 11.00 h, von dem wir uns bei der Militäranlage an der Straße oberhalb des Melli-Strands absetzen lassen, um auch noch zu diesem Strand hinab zu gehen. Der Kiesstreifen am Ufer ist von Tamarisken überschattet. Das Meer fällt langsam ab. Beim Hineingehen trifft man zunächst auf ein Band mit großen Steinen. Weiter drinnen und in den stellenweisen Lücken des Steinbands ist großenteils Sand. Am Strand gibt es eine Taverne. Etwas oberhalb steht dezent in die Landschaft eingefügt die Hotelanlage Porto Scutari.

Von hier ist es nicht mehr weit zurück nach Skala, wo wir in das Restaurant / Ouzeri Panteli gehen und die vorzügliche Fischsuppe bestellen, ein Gericht, das auf zwei Tellern serviert wird, einem mit der Suppe und einem mit einer großen Portion verschiedener Fische.

> Die nächste Station unserer Reise wird  Lipsi sein.

Hinterlasse einen Kommentar