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Kythnos – Serifos: 19.-22.Sept.

Freitag, 19. September 2008:
Mit der Fähre nach Kythnos und Serifos

Unsere Fähre „Chozoviotissa“ verlässt Keas Hafenort Korisia

Weiter geht es nach Serifos Weil es an diesem Tag keine direkte Verbindung Kea – Serifos gibt, nehmen wir die Fähre um 8.30h nach Kythnos. Die Weiterreise nach Serifos ist erst abends oder am nächsten Tag, Samstag, um 10.30 h möglich. Just um 8.30 h, als sie eigentlich abfahren sollte, biegt die „Panagia Chozoviotissa“ der Gesellschaft NEL, mit der wir im weiteren Verlauf dieses Urlaubs noch öfters fahren sollen, um die Kaimauer, dreht ihre Heckseite der Anlegestelle zu und lässt die Ladeklappe mit dem wohlvertrauten Kettenrasseln und Scheppern herunter. Zwei Hafenpolizisten in dunkler Uniform und zwei Arbeiter eilen herbei. Letztere fangen die zugeworfenen Leinen auf und machen sie fest. Wenige Kleinlaster, Privatautos und Personen steigen aus. Motorräder brausen heran und liefern Päckchen ein. Einige Autos, ein mit Baumaterialien beladener Laster und das große Wohnmobil „Bounty Hunter“ reihen sich zur Auffahrt auf. Es nimmt nur wenige Minuten in Anspruch bis alle außer dem „Bounty Hunter“ an Bord sind. Der saß beim Auffahrversuch mit seinem Bodenblech auf der Laderampe auf und musste zurückbleiben. Noch einmal während unserer weiteren Reise hatten wir ein ähnliches Szenarium mit einem Campinganhänger beobachtet. Die „Chozoviotissa“, wie sie kurz genannt wird, ist eine der kleineren, älteren Fähren und offenbar nicht für Vehikel jedweder Art geeignet. Knapp eine Viertelstunde verspätet macht sie sich mit im Wind wehender weißblauer Heckfahne auf den Weg. Vorbei an den zwei schützenden Felsen vor dem Hafenbecken, dessen rechter einen kleinen Leuchtturm und die Nikolaoskapelle trägt, geht es hinaus auf Meer, das, sobald wir den geschützten Hafen verlassen haben, mit weißer Gischt gegen die Felsen schlägt und für ein leichtes Schaukeln des Schiffes sorgt. Fast eine Stunde geht es entlang der Insel mit ihrem ständigen Auf und Ab von sanften Hügeln und schmalen Tälern. Kaum eine flache Fläche. Auch die wenigen Strände sind schmal und klein. Sonst fällt der Fels direkt ins Wasser ab.

Endlich lassen wir Kea zurück und fahren auf das vor uns liegende Kythnos zu. Der bislang kräftige Wind legt sich nun, was auch das Geschaukel zur Ruhe bringt. Um 10.30 h kommen wir nach knapp unter zwei Stunden Fahrtzeit auf Kythnos an. Wieder wird es windiger und Wolken ziehen auf. Wir haben die Wahl, entweder um 18.20 h weiter nach Serifos zu fahren und somit dort im Dunkel anzukommen oder am nächsten Tag um 10.40 h die Fähre zu nehmen. Eigentlich wäre uns die letztere Lösung lieber gewesen, da wir gern bei Tageslicht ankommen und auch weil wir Kythnos und vor allem die nette Vermieterin unseres Privatzimmers dort in guter Erinnerung hatten und gern eine Nacht geblieben wären. Als wir im Fährbüro erfahren, dass der Wetterbericht für den nächsten Tag Regen und Windstärke 8 vorhergesagt hat, entscheiden wir aber doch, am gleichen Tag weiter zu reisen, um einer unruhige Fahrt oder gar Streichung der Verbindung aus dem Weg zu gehen, die drohen könnte, falls die vorgesagten 8 Beaufort doch überschritten werden sollten. Denn ab 9 auf der Beaufortskala verkehren normalerweise keine Fähren.

Wir essen zu Mittag im Restaurant Byzantino (s. Foto links – zum Vergrößern anklicken!) : Arni Kléftiko, Tzatzíki und Octopus-Stifado, begleitet von einem guten offenen Rotwein. Wir hatten das Lokal von unserer letztjährigen Reise in sehr guter Erinnerung. Der Octopus ist auch diesmal hervorragend zubereitet, mit viel Lorbeer und ganzen Zwiebelchen. Doch das Lamm, das beim Öffnen des Pergamentpapiers zum Vorschein kommt, scheint ein Überbleibsel zu sein, das vorwiegend aus Knochen besteht. Naja, wohl ein Ausrutscher. Letztes Jahr, als wir öfters hier aßen, war die Küche insgesamt hervorragend.

Anschließend schwimme ich ein wenig am Stadtstrand gleich neben dem Restaurant Byzantino im Meer, das trotz des Windes hier recht ruhig ist. Hafen und Strand liegen geschützt in einer Bucht, um die sich die schlichten, ein- bis zweistöckigen Häuser scharen, die meißten weiß mit blauen oder braunen Fensterläden, viele mit Balkonen und Terrassen, einige mit Arkaden. Durch die vorgelagerten Felsen wirkt die Bucht fast kreisrund. Erst beim Herausfahren, erkennt man ihre offener Gestalt.

Vor der Abfahrt kaufen wir noch eine 1,5l-Flasche Tafelwasser, da an Bord meist nur 0,5l-Flaschen zum annährend gleichen Preis erhältlich sind. Dann setzen wir uns mit unserem Gepäck in das Restaurant Ostria gegenüber dem Anleger, um bei einem Kännchen Wein und einem Teller Gavros genannten kleinen Fischen auf die Fähre zu warten.

Kurz vor 18.00 h kommt die „Ag. Georgios“, wendet und wirft eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Menge an Passagieren an Land, was wohl am beginnenden Wochenende liegen mag. Sie nimmt die üblichen Pakete und vereinzelte Personen und Autos auf und legt drei Minuten vor der im Ticket angegebenen Zeit ab. Obwohl sie schon eine Menge Passagiere auf Kythnos zurückließ, ist sie noch immer gut besetzt. Doch sind überall noch genügend Plätze frei.

Nach knapp einer Stunde Fahrt nähern wir uns Serifos. Dann geht es noch etwa 30 Minuten an dessen Küste entlang. Während Kea und Kythnos von Bord aus als monotone Folge sanfter, annähernd gleich hoher Hügel erschien, wirkt Serifos schroffer, durchsetzt von steilen Felswänden. Es geht an einem hoch oben in isolierter Lage gelegenen Kloster vorbei, dessen weiße Quader, Türme und Kuppeln sich schneeweiß strahlend von dem umgebenden dunklen Fels abheben. Der erhoffte Sonnenuntergang auf dem Meer bleibt aus. Einerseits hatte sich Dunst über dem Wasser gebildet. Andererseits schiebt sich ohnehin bald die Insel zwischen uns und die sinkende Sonne. Dafür leuchtet das letzte Sonnenlicht die Insel dramatisch aus. Der Fuß der Felsen erscheint als tiefschwarzer Überhang über dem ölig-silbrig-schwarzen Meer. Bald taucht eine Ansammlung weißer Häuser auf der Höhe auf und kurz darauf eine weitere, größere, wie ein weißer Spitzenschleier über den dunklen Fels geworfene. Märchenhaft, gespenstig wirkt das in der inzwischen eingetretenen Dunkelheit. Aus der Ferne sind die wenigen Lichter nur als leichtes Glitzern wahrnehmbar, erst bei weiterer Annäherung leuchten sie in dem weißen Spitzenschleier wie helle, schmückende Diamanten auf. Ein Versteckspiel beginnt. Im Vorbeifahren verschwindet das ganze Phänomen plötzlich hinter sich davor schiebendem Fels, um kurz darauf wieder aufzutauchen und immer mehr die Gestalt eines nächtlichen Bergdorfes anstelle des diamantenbesetzten Feenschleiers anzunehmen. Geplant war diese späte Anreise nicht. Doch sie hatte durchaus ihren besonderen Reiz. In der Dunkelheit suchen wir nicht lang nach einem Zimmer, sondern nehmen das nächste kleine Hotel am Fähranleger, das Hotel „Areti“, was sich als absolut keine schlechte Wahl erweist.

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Adressen:
Kythnos:
empfehlenswerte Pension:
Anna Gouma (Merihas – Kythnos – tel.: 22810-32105; Handy: 6949 777.884)

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Samstag, 20. September 2009:
Serifos: Livadi, Chora, Kallitsos, Panagiá, Pyrgos , Galani und Kloster Taxiarches


Mit unserem Hotel „Areti“ *) sind wir sehr zufrieden. Es steht auf einem kleinen Hügel am fähranlegerseitigen Ortsende, der sich zwischen der Anlegestelle und dem schönen, ruhigen Strand „Livadakia“ erhebt. Zur Fähre und zum Livadakia-Strand geht man jeweils nur rund fünf Minuten zu Fuß. Auch zum Ortszentrum sind es nur wenige Minuten. Statt der Straße zum Fähranleger und weiter am Meer entlang kann man auch Treppen auf der anderen Seite des Hügels hinab nehmen, die neben einer kleinen Mofavermietung auf die ins Zentrum führende Uferstraße münden. Von der Anlegestelle aus sieht man das Hotel oben am Hang zwischen anderen Gebäuden etwas versteckt liegen. Nur aus dem richtigen Winkel ist die Aufschrift „Hotel ARETI“ zu lesen. Wir hatten sie gestern im Dunkel nicht erspät. Unser Zimmer Nr. 9 im ersten Stock ist geräumig und hat eine große, zur Hälfte mit Schilf überdachte Terrassse, von der wir auf den Hafen, den Hauptstrand des Ortes und Chora oben am Berg blicken (s. Foto – zum Vergrößern bitte anklicken). Der WC/Duschraum ist wie meist in Griechenland klein, doch hat er zumindest eine Ummauerung des Duschplatzes und einen Duschvorhang.

Wir nehmen um 8h den Bus hinauf nach Chora. Erstmals auf der Reise ist es richtig kühl und trüb und soll später auch noch kräftig regnen. Das Dorf, dessen Häuser sich wie ein Spitzentuch über den schroffen Berghang legen, wirkt sehr „kykladisch“ und homogen. Alte Windmühlen am Ortsrand runden das Bild eines typischen Kykladendorfes ab.

Ein einziges Ziegeldach sehen wir etwas weiter unten am Hang. Anonsten alles weiße Quader, die sich an den schroffen, antrhazitfarbenen Fels schmiegen, verbunden durch Treppen, enge Gassen und Durchgänge unter dicken Holzbalken. Aus dem Rahmen fallen nur zwei Gebäude: Die Kirche der Unterstadt, die in einem Rosa-Terrakottaton gestrichen und von einer leuchtendblauen Kuppel gekrönt ist. Und das Rathaus weiter oben. Es ähnelt stark dem von Kea mit einemAnstrich in hellem Ockergelb, hohen, von weißem Mauerwerk gerahmten Fenstern und davor kleinen schmiedeeisernen Balkonen, auf denen die griechische und europäische Fahne wehen, sowie Zierelementem aus dunkelroter Keramik auf dem Flachdach. Daran grenzt eine weitere Kirche an, diese weiß mit blauer Kuppel und kleinem Glockenturm. Hier weitet sich der größte Platz der Stadt mit Tavernen, die ihre Stühle und Tische auf das Pflaster gestellt haben.

Wir spazieren treppauf, treppab durch die Ortschaft, bevor wir schließlich den schönen, gepflegten, breiten Platten- und Treppenweg zurück hinab nach Livadi nehmen. Man geht in
gemächlichem Tempo mit vielen Fotostopps etwa 40 Minuten. Er endet an einer Sandstraße, die zum Hafen und Ortsstrand führt und an einer kleinen Brücke über ein trockenes Bachbett endet. Dort ist ein kleines Schild mir einem stilisierten Wanderer und der Aufschrift „Chora“ angebracht, so dass sich der Weg von Livadi aus auch bequem in umgekehrter, wegen der Steigung schweißtreibenderer, Richtung finden lässt.

Zu Mittag essen wir in dem Restaurant „Takis“ *) etwa in der Mitte der Hafenstraße Fischsuppe, Gigantes, Tzatziki und Lamm in Zitronensauce. Es ist das Restaurant mit der zu dieser Zeit größten Auswahl an Speisen: Fische wie die langen, dünnen Loutsos und roten „Skorpions“ sind mit 50 Euro pro Kilo recht teuer, während die gekochten Speisen durchschnittliche Preise haben: Außer dem Lamm und der Fischsuppe gibt es u.a. gefüllte Weinblätter und Tomaten, Imam, Briam, eine Gemüsepfanne aus Zucchini, Paprika, Kartoffeln und Schafskäse, gefüllte Weinblätter und Kalamari-Stifado. Viele der anderen Lokale haben um diese Zeit ihr Angebot stark reduziert.

Danach nehmen wir um 14.30 h wieder den Bus und fahren nun durch: Erneut nach Chora und weiter die Höhenstraße nach Kallitsos. Wir kommen an dem etwas unterhalb der Straße gelegenen Ort Panagiá, den Dörfern Pyrgos und Galani und dem Kloster Taxiarches (.s Foto links) vorbei, das direkt an der Straße liegt. Wir erkennen den festungsartigen, strahlendweißen Quaderbau mit seinen Kuppeln wieder, der sich gestern in der Abenddämmerung hoch oben am Berg abgezeichnet hatte, als wir mit der Fähre vorbei fuhren. Wir steigen nicht aus dem Bus aus, da es keinen weiteren gibt, der an diesem Tag zurückgeht und inzwischen ein starker Regen eingesetzt hat. Busse nach Kallitsos fahren zur Zeit nur morgens um 6 h ab Chora und um 14.30 h ab Livadia und jeweils gleich wieder zurück bis Chora. Der Busfahrplan hängt an der Haltestelle an der Fähre. Gegen 15.50 h sind wir wieder in Chora, wo wir bis 17.00h auf den nächsten Bus hinab nach Livadía warten müssen. Zu Fuß zu gehen kommt nicht in Frage. Denn gerade hat sich der Regen, der den ganzen Nachmittag lang immer wieder einsetzte, kurz aufhörte und wieder losging, zu einem Wolkenbruch gesteigert. Wir überbrücken die Zeit in dem kleinen Kafenion oberhalb der Bushaltestelle, wo wir ein Glas schweren, cognacfarbenen lokalen Wein probieren. Kurz vor 17.00 h gehen wir zur Bushaltestelle und warten bis 17.15 h vergeblich auf den planmäßigen Bus. Statt dessen kommt ein Auto vorbei, das wir anhalten. Die Frau aus Athen, die mit ihren drei kleinen Kindern das Wochenende auf Serifos verbringt, hat volles Verständnis für unsere Notlage und nimmt uns mit. „Wird wohl wegen dem Regen sein, dass der Bus nicht fährt. Das kommt hier öfters vor, auch aus anderen Gründen, wie irgendwelchen persönlichen Gründen der Fahrer“, meint sie und schwärmt während des weiteren Gesprächs von der guten Küche der Insel Sifnos, die wir als nächstes besuchen wollen. Bevor wir ins Hotel zurück gehen kaufen wir in einem der drei Supermärkte für das Abendessen eine Flasche einheimischen Wein, ein Stück des Hartkäses Kefalotyri, Kürbiskerne und ein Tütchen marinierte Kapern, die aus einem großen Glas abgefüllt werden und etwas salzig, jedoch köstlich schmecken. Außerdem nehmen wir eine Flasche offenen Souma in einer 1,5l-Wasserflasche mit. Genau wie man uns gesagt hatte, schmeckt er in etwa wie der Tresterbrand Tsipouro. Es scheint sich hier um einen reinen Tresterbrand zu handeln, obwohl man unter Souma auch beispielsweise auf Chios einen Feigenschnaps versteht.

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*)
Adressen:

Serifos:

Hotel „Areti“ – Livadi – Serifos – tel.: (0281)51479 (Athener Tel.-Nr.: (01)6444393

Restaurant „Takis“: tel.: 22810-53358, Manager Takis Alexakis

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Sonntag, 21. September 2009: Serifos – Livadi und Livadakia-Strand

Livadakia-Strand südlich des Fähranlegers
mit Livadis Südteil und am Berg Chora im Hintergrund
zum Vergrößern bitte anklicken!

Nachdem es gestern den ganzen Tag mehr oder weniger stark geregnet hatte, fällt auch am heutigen Morgen noch etwas Niederschlag. Bald klart es aber auf und am Nachmittag ist schönstes Badewetter, das wir an dem Livadakia-Strand im Süden von Livadi, gleich den Hang hinab hinter unserem Hote, nutzen.

Zuvor bummeln wir etwas durch den Ort, eine bunt zusammen gewürfelte Feriensiedlung mit zwei kleinen Supermärkten, einem Bäcker, Fährbüro, Auto- und Mofavermieter und zahlreichen Ferienwohnungen, Pensionen, kleinen Hotels und Privatunterkünften, doch keinem wirklichen Zentrum und nicht einmal einer Kirche. Den Reiz dieses Ortes machen nicht seine teils eher unschönen Bauten aus, sondern seine Küstenlinie mit dem Boots- und Yachthafen und den Tavernen, die Tische und Stühle direkt am Strand aufgestellt haben, vor allem aber der Blick hinauf auf das Dorf oben am Berg, die „Chora“. Dieser Gesamteindruck ist sehr schön.
In der Bäckerei lässt sich gut bei Käsetaschen (tyropita) oder süßem Gebäck und einem ausgezeichneten Illy-Cappuccino frühstücken. Hier treffen sich allmorgendlich mehrere Albaner vor der Arbeit, zu der sie teils mit Autos abgeholt werden. Davor hält auch der Bus, der mehrmals täglich Livadi mit der Chora verbindet. Einige der Fischer, die am Kai festmachen, verkaufen ihren Fang direkt vom Boot.

Zu Mittag essen wir wieder in dem Restaurant „Takis“, da es das einzige ist, das Lammbraten hat und überhaupt die größte Auswahl. Außer dem Lammbraten bestellen wir heute Kalamari in Weinsauce. Beides schmeckt uns gut. Sowohl das Fleisch als auch die Kalamari sind zart. Letzere könnten aber nach meinem Geschmack etwas mehr Kräuter vertragen. Ich ziehe Kalamari-Stifado mit vielen Zwiebel, am liebsten Schalotten, Lorbeer und anderen Kräutern vor, wie wie es beispielsweise vor einigen Tagen im „Byzantino“ auf Kythnos gegessen hatten.

Als Nachtisch probieren wir in der Bäckerei mit dem guten Cappuccino die Spezialität der Insel: Skaltsounia, kleine mit Puderzucker bestäubte Halbmonde mit einer Füllung aus Nüssen, Honig und Gewürzen. Sie sehen dem deutschen Weihnachtsgebäck „Vanillekipfel“ ähnlich und bestehen aus einem ähnlichen Teig, schmecken jedoch leicht lebkuchenartig und sind etwa doppelt so groß. Außerdem nehmen wir auch noch zwei Stück von dem Gebäck Amigdalota mit. Dieses ebenfalls mit Puderzucker bestäubte Mandelgebäck in Form von kleinen Spitzen schmeckt marzipanartig. Wir kennen es bereits von der Insel Poros.

Am Nachmittag gehen den Hügel, auf dem unsere Hotel steht, nach hinten hinab zu dem Strand Livadákia zum Schwimmen. Es ist ein schöner Sandstrand mit nur vereinzelt Steinen und in Schwimmhöhe Seegrasflecken im Wasser. Am Ufer spenden Tamarisken Schatten. Es gibt hier ein Café, das bereits geschlossen ist und die noch geöffnete Taverne Alexandros – Vassilia, die auch Zimmer und Appartements vermietet. Ausklingen lassen wir den Tag wieder auf unserer Terrasse bei Käse und Wein und dem Blick auf die Lichter des Hafens und der Chora oben am Berg.

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Montag, 22.September 2008:
Serifos: Wanderung zu den Stränden Ag. Sostis und Psili Amos an der Südostküste

Strand und Kirchlein Ag. Sostis – Zum Vergrößern bitte anklicken!

Noch immer ist das Wetter unstabil. Am Morgen ist es trüb und tröpfelt leicht, dann hellt es auf und die Sonne kommt heraus. Gegen Mittag gibt es noch einmal eine kräftige Dusche, während es sich merklich abkühlt, bevor der Spätnachmittag wieder sonnig und warm ist. Wir gehen die Uferstraße und den Ortsstrand bis zu seinem Ostende entlang. Er ist, ebenso wie der Livadákia-Strand im Süden, sandig und am Ufer mit einer Reihe Tamarisken bepflanzt. An seinem Ende schlagen wir die Straße ein, die noch etwa 300 m nach Osten führt und dann hinauf nach Norden. Das erste Stück ist Sand mit großen Pfützen vom Regen, dann hat sie Asphaltbelag. Blicken wir zurück, so sehen wir von hier auch die Livadi abgewandte Erstreckung der Chora, die von Livadi aus unsichtbar bleibt. Wie ein Spitzentuch scheinen die weißen Häuser den Gipfel zu bedecken. Wir kommen an dem Hinweisschild für die Abfallanlage vorbei, ohne sie zu sehen oder zu riechen. Nach 500 m zweigt rechts ein Weg hinunter zur Bucht Liá ab, den wir jedoch nicht nehmen. Statt dessen gehen wir etwa 100 m bis zur nächsten Abzweigung weiter, die 0,5 km hinunter zu dem einsamen kleinen Strand und Kirchlein Ag. Sóstis führt. Vogelgezwitscher begleitet uns auf dem bequemen Sandweg hinab ans Meer, während die kleine Kirche weiß leuchtend mit ihrer blauen Kuppel vor uns liegt. Der Himmel hat sich jetzt aufgehellt und bildet mit seinem von weißen Wolken durchsetzten hellen Blau einen freundlichen Hintergrund zu dem pittorsken Bild. Wieder Sand im Wasser, mit wenigen Steinen durchsetzt, und Tamarisken am Strand. Ein schönes Fleckchen Erde.

Nach dem Bad im sauberen, klaren Wasser gehen wir zurück zur Asphaltstraße hinauf, die wir weiter nach NW einschlagen bis zu der Stelle, an der linkerhand der Stausee liegt und rechts ein Weg hinab zum Strand Psilí Amós führt. Da inzwischen Wolken aufgezogen sind und es wieder leicht zu regnen anfängt, gehen wir nicht zum Strand hinab, dessen Sandstreifen, auf dem einige Bäume stehen, unter uns liegt. Die kleine Buch ähnelt der von Ag. Sóstis, nur dass statt eines einsamen Kirchleins hier zwei fertige und einige im Bau befindliche Häuser stehen. Wir gehen noch bis zu dem Stausee und sehen uns dann nach einer Fahrgelegenheit um, weil der Regen langsam wieder immer stärker wird. Das erste Auto, das kommt, hält auf unser Handzeichen und nimmt uns bei schönen Liedern von Dalaras und Charis Alexiou aus dem CD-Spieler mit nach Livadi.

Zu Mittag wollen wir heute in der Taverne Alexandros – Vassilia *) am Livadáki-Strand am Südende von Livadi essen. Wir tauschen also schnell im Hotel unsere nassen T-Shirts gegen trockene, ziehen Regenjacken an und gehen den Hügel hinter dem Hotel zum Strand hinab. Es gibt nicht viel Auswahl: Lammbraten, der mit Kartoffeln in einer großen Kasserole liegt und schon etwas trocken aussieht, Gavros, Kichererbsengemüße und natürlich Salate und Tzatziki. Wir entscheiden uns für Gavros und Kichererbsengemüße. Während wir essen, regnet es stark. Wir sitzen jedoch im Trockenen unter einer Holzpergola und bis wir fertig sind, hat es sich auch ausgeregnet und hellt langsam wieder auf, bis wir schließlich einen schönen Abend und eine sonnenklare Nacht auf unserer Terrasse genießen, bei …. (na klar!) Käse, Kapern und Wein.

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Adresse:
Taverne – Zimmervermietung Alexandros-Vassilia – Livadakia, Serifos, P.C.84005 Cyclades, Greece,
tel.: 22810 98.88.766, Handy: 6946910840, e-mail: info@alexandros-vasilia.gr

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nächste Etappe: Sifnos

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