Zum Inhalt springen

Petros Markaris Krimis machen mit griechischer Lebensart vertraut

Sie sind spannende Urlaubslektüre, die Krimis des griechischen Autors Petros Markaris. Doch nicht nur das. Sie vermitteln auf unterhaltsame Weise ein Stück Griechenland. Die meisten Titel der Krimiserie, die von den Ermittlungen des Kommissars Kostas Charitos erzählt, spielen vorwiegend in Athen. Eine Ausnahme ist das  Werk mit dem Titel „die Kinderfrau„. Sein Hauptspielplatz ist Istanbul, das Konstantinopel der Griechen, das einen wichtigen Platz in ihrer Geschichte und in ihren Herzen einnimmt.

Ich-Erzähler ist stets der schrullige, konservativ gestimmte und zuweilen zynische Kommissar Kostas Charitos. Nicht gewieft, aber voller Lebensweisheit, nicht immer ethisch und politisch korrekt argumentierend, aber durchweg rechtschaffen ist dieser Durchschnittsathener, der sich oft schwer gebeutelt durch das Leben und seine Kriminalfälle schlägt. Etwas unbeholfen und überfordert wirkt er im Umgang mit moderner Technik und der Komplexität einer globalen Welt, in der Illegales schwer von Legalem zu trennen ist. Doch bringen ihn Hartnäckigkeit, Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe, gepaart mit kritischem, aus Erfahrung gewonnenem Verständnis sozialer und geschichtlicher Zusammenhänge immer wieder ans Ziel. Er hasst Lobhudeleien, macht keine Karriere. Statt dessen kniet sich wie besessen rein in seine Fälle und lässt sich durch nichts von seiner Fährte abbringen. Weder seine angeschlagene Gesundheit, noch seine überfürsorgliche Ehefrau, noch sein Chef, der ihm aus politischen Rücksichten heraus immer wieder Zügel anlegen will, vermögen ihn zurück zu halten, wenn er eine Spur verfolgt. Der Leser begleitet ihn kreuz und quer durch seine Heimatstadt Athen, deren Straße und Plätze, Cafés, Geschäfte und Tavernen, Verkehrschaos, Alltag und Nachtleben minitiös beschrieben werden. Er bekommt Einblick ins Familienleben ebenso wie ins Kultur- und Wirtschaftleben und bekommt auf humorvolle, unterhaltsame Weise ein Stück griechische Lebensart vermittelt.
Weitere Bände der Serie, die in deutscher Übersetzung im Diogenes Verlag erschienen sind:

„Hellas Channel“, das den Leser in die griechische Medienwelt führt.

„Nachtfalter““ führt ins Rotlichtmilieu Athens und lässt den braven Kommissar Charitos auf prominente Vertreter aus Politik, Medien, Wirtschaft und der Athener Schickeria treffen, während er versucht, mehrere Morde aufzuklären, die schließlich ein Familiendrama und die Rache an einem skrupellosen Geschäftemacher und Erpresser durchscheinen lassen.

„Der Großaktionär“ spielt außer in Athen auch auf Kreta, enthält Verweise auf Griechenlands problematische jüngere Geschichte, birgt harsche Kritik an der gesellschaftspolitischer Situation des Landes und zeigt deren tiefes Hineinwirken in das Leben einfacher Menschen auf.

„Life!““ spielt in Athen zu der Zeit, zu der sich die Stadt gerade auf die Olympiade vorbereitet, gibt Einblicke nicht nur in den Alltag, sondern auch in das Wirtschaftsleben und nimmt Opportunismus, Gesinnungs- und Charakterverlust alter politischer Freunde aufs Korn.

Aktualisierung am 24. Januar 2013 – Laufend kommen neue dazu. S. Auch diese neueren Artikel:

> Krisenkrimis von Petros Markaris

>  Neues von Markaris – Auch Ungewohntes!

Faule Kredite

Hinterlasse einen Kommentar